Acer
Für Liebhaber individueller, abwechslungsreicher und interessanter Gärten ist der Ahorn ein unbedingtes Muß. Kaum eine andere Gattung bringt eine so umfangreiche Fülle an Farben und Formen hervor. Für jeden Verwendungsbereich bieten sich gleich mehrere Arten und Sorten an.
Schon in früheren Zeiten wurde der Ahorn von den Menschen verehrt, aber der wohl wichtigste Baum, weil geschichtlich festgehalten, war der Bergahorn von Trun im Schweizer Kanton Graubünden. Unter diesem Ahorn wurde 1424 der obere, bzw. graue Bund gegründet - aus dem später die Schweiz hervorging. Mit fast 500 Jahren wurde der Ahorn 1870 Opfer eines Sturmes, der ihn zerstörte. Noch heute kann man den Baumstrunk in einem Schweizer Museum besichtigen.
Auch in anderen Ländern haben Ahorne oft großes Ansehen und werden verehrt. Sie sind Vorlagen für Fahnen, Landeswappen, Briefmarken, Staatswappen und in der Malerei.
Ahorne sind fast ausnahmslos in der gemäßigten, nördlichen Halbkugel anzutreffen. Dabei haben sich z.B. die Arten Nordamerikas völlig unabhängig von denen im Osten entwickelt, sie sind auch nicht miteinander verwandt.
In China ist der Artenreichtum und die Verbreitung besonders groß. Nicht selten wachsen dort sechs oder mehr Arten nebeneinander in einem einzigen Waldstück. Auch in den Gebirgen des tropischen Südostasien, auf den Phillipinen und auf den Inseln von Java bis Sumatra finden sich Ahorne. Winterharte Ahorne findet man vor allem in China, Japan und Korea.
Amerika | Korea | Europa | Mandschurei | ||||
Kleinasien | Himalaya | Japan | China | ||||
Nicht alle der hier aufgeführten Arten sind für unser Klima geeignet, die Tabelle soll lediglich einen Überblick über den Artenreichtum der Ahorne zeigen.
Der Ahorn bringt viele unterschiedliche Wuchsformen hervor. Am interessantesten für Besitzer kleinerer Gärten sind wahrscheinlich strauchförmige Ahorne. Dazu zählen Feuerahorn (Acer ginnala), Fächerahorn (Acer palmatum), Zimtahorn (Acer griseum) sowie Nikkoahorn. Bodenverhältnisse und Klima wirken sich recht unterschiedlich auf die Wuchsform aus und so kann es durchaus sein, dass diese Ahorne auch bei uns zu kleinen Bäumen heranwachsen.
Manche Sorten wachsen aufrecht und sehr filigran, andere werden lediglich 2-3 m hoch mit einer üppigen Krone und wieder andere entwickeln eine so breite, ovale Krone, dass diese bis auf den Boden reicht (siehe auch Bild oben).
Alle schmalkronigen Arten der Ahorne sind als Straßenbäume sehr beliebt. Alle anderen kleinbleibenden Ahornbäume wie Acer campestre und Sorten des Berg-und Spitzahorns sind gut für Vorgärten oder größere Gärten geeignet. Denn obwohl zwar die Arten an sich Höhen bis zu 20m erreichen, bleiben doch die Sorten um ein Vielfaches kleiner.
Ein besonderes Merkmal, das alle Ahorne gemeinsam haben ist ihre ausgeprägte Herbstfärbung und ihre prächtige Rindenstruktur. Manch Rinde blättert mit dem Älterwerden stark ab und sieht dann aus wie Zimt (z.B.Acer griseum). Andere haben eine stark weiß-grün gestreifte Rinde, die gerade im Winter stark leuchtet oder sogar fast weiß ist (z.B. Acer davidii). Ebenso gibt es rötliche und bräunliche, glatte und stark borkige Rindenformen. Wer
Legt man Wert auf einen ansprechenden Garten im Winter, sollte man den Rindenaspekt unbedingt berücksichtigen.
Ebenso vielfältig wie die Rinde sind auch die Blätter. Sie können rundlich, gestielt und eingeschnitten, die Blattlappen spitz oder stumpf sein, glatt-glänzend oder matt-grün. Darunter gibt es recht kleine Blätter, wie die von Acer palmatum und dessen Sorten, aber auch sehr große, kaum eingeschnittene, wie Acer tegmentosum.
Ein ganz besonderer Vertreter ist Acer pentaphyllum. Die Blätter sind sehr lang, sehr schmal und er treibt oft erst im Mai aus.
Besonders die strauchförmigen Vertreter der Ahorne zeigen sich im Herbst mit einer prächtigen, intensiven Herbstfärbung. Dabei wird keine Farbnuance ausgelassen - vom leuchtenden Gelb bis hin zum Feuerrot. Bis auf wenige Ausnahmen hält die Färbung auch sehr lange.